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Rainer Glissnik

Alle um eine Besoldungsstufe anheben

Fast 200 Lehrerinnen und Lehrer kamen nach Hof in die Fußgängerzone, um dort zu zeigen, dass sie mit den Maßnahmen des Kultusministeriums nicht einverstanden sind. Es zeigte sich eine breite Solidarität.

Man hat uns in den letzten Jahren immer mehr aufgebürdet. Machte sich BLLV-Bezirksvorsitzender Henrik Schödel für die Lehrerinnen und Lehrer stark. Ganztag, Inklusion, Integration, Digitalisierung. Medienkompetenz, überall wurden mehr Aufgaben verlangt. Jetzt sollen die Kolleginnen und Kollegen länger arbeiten, die älteren Kolleginnen und Kollegen später in Pension gehen. Ganz schlimm ist es für die Lehrerinnen und Lehrer in Teilzeit, die statt 15 Stunden plötzlich 24 oder 25 Stunden arbeiten sollen. Also zehn Stunden länger als bisher.

„Wir Lehrerinnen und Lehrer müssen jetzt für die falschen Planungen des Kultusministeriums den Kopf hinhalten“, ärgerte sich der Bezirksvorsitzende. Die Interviewerin eines Radiosenders bescheinigte dem Bezirksvorsitzenden aus einer Umfrage unter Schülerinnen und Schülern, dass schon jetzt ziemlich viel Unterricht ausfällt. „Wir versuchen schon diese Stunden zu vertreten“, erklärte Henrik Schödel. „Irgendwann gelingt dies nicht mehr.“

Es muss sich die Lehrerbildung ändern, ist eine konkrete Forderung. „Wir brauchen eine flexiblere Lehrerbildung, damit die Lehrerinnen und Lehrer wie jetzt die aus anderen Arbeitsgruppen wie die arbeitslosen Gymnasiallehrer ohne große Umschulungsmaßnahmen sofort in andern Bereichen unterrichten können.“

„Wir wollen aber auch in allen Bereichen eine Anhebung der Besoldung.“ Im Grund- und Mittelschulbereich gebe es A 12, A 10, A 9. Dazu gibt es eine weitaus höhere Stundenverpflichtung wie an Realschulen und Gymnasien. Alle hier sollten um eine Besoldungsstufe anheben. „Vor allem wollen wir bessere Bedingungen für unser Fachlehrerinnen und Fachlehrer, die in viel zu großen Gruppen unterrichten. Wir wollen zusätzliches Personal für Differenzierung, damit Kinder in der heterogenen Klasse besser unterrichtet werden.

Unter den Lehrerinnen und Lehrern sei die Stimmung nach den Verkündigungen von Kultusminister Piazolo sehr schlecht. „Wir wünschen uns, dass auch das normale Volk auf diese Probleme aufmerksam wird.“ Viele denken, die Lehrer sind mittags zu Hause und verdienen genug. „Wir wollen darauf aufmerksam machen. dass es letztlich auch ihre Kinder betrifft. Über Jahre hinweg gesehen fehlt Kindern durch Ausfälle ein Maß an Bildung.

Alle sind eingeladen zu sehen was an den Schulen los ist. Der Lehrerverband wird in nächster Zeit sicher auch noch aufzeigen wie die Bildungsqualität unter den Maßnahmen leidet.