Foto_Doris_Leithner-Bisani.jpg
Rainer Glissnik

BLLV im Dialog mit der Politik: CSU

Die CSU ist seit Jahrzehnten Regierungspartei in Bayern. Deshalb ist die oberfränkische CSU auch für den BLLV Bezirksverband wichtiger Ansprechpartner. Die CSU schickte uns Doris Leithner-Bisani, Kandidatin für den Stimmkreis Kulmbach-Wunsiedel.

Sie ist Bürgermeisterin von Ludwigsschorgast und als Studiendirektorin Lehrerin am Kulmbacher Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium Kulmbach.

„Die Einstellungschancen sind im Moment hervorragend“, meinte Doris Leithner-Bisani. Schwierig sieht sie, dass Schulleiter zwar Geld bekommen, aber keine Leute bekommen. Um die müssen sie sich selbst kümmern. Auch sie arbeitet bis zum Anschlag. Am Schlimmsten ist wenn man dann nicht viel erreicht. Wenn man sich enorm bemüht und am Ende von draußen keinen Zuspruch erfährt. Alles was gesellschaftlich passiert wird in die Schule geschoben. Auch das Elternhaus hat Verantwortung. Das alles muss in der Schule aufgefangen werden. „Im Kollegium wird viel aufgefangen“, betonte sie.

Alle müssten an einem Strang ziehen, damit die Lehrerinnen und Lehrer in der Öffentlichkeit positiver gesehen werden. Es fängt eigentlich schon am Elternabend in der Klasse an, wenn die Lehrkraft begründet, warum sie verschiedene Sachen macht. In der Oberstufe muss die Möglichkeit in den Lehrerberuf hineinzuschnuppern noch viel mehr geboten werden. „Viele machen ihr Abitur und dann erst ein Jahr nichts, weil sie nicht wissen, was sie machen sollen.“ Da müsste die Berufsorientierung besser sein.

Sie habe sich von der letzten Kampagne eher abgewertet gefühlt, meinte Doris Leithner-Bisani. „Es ist schön, mit jungen Leuten zu arbeiten.“ Insgesamt wünscht sie sich mehr Unterstützung durch Sozialpädagogen für Lehrer. Dies erleichtert die Arbeit.

Sie sprach sich vor allem für kleiner Klassen aus. Maximal könne man 20 Kinder gut fördern, meinte Doris Leithner-Bisani. „Man kann jeden einbeziehen, jeden einzeln fragen.“ Sie fragte auch, ob das Schulamt aus vier Klassen drei Kombiklassen anordnen kann. Aufgrund des Lehrermangels werden dadurch Lehrer gespart.

Bei einer ersten Klasse bedeutet dies, zu den 23 Wochenstunden Schule kommen 22 Stunden hinzu. Zu denen gibt es zwölf Lehrerstunden und 11 000 Euro würde das ganze Schuljahr der restlichen Stunden, erläuterte Henrik Schödel. Wer stellt sich für 11 000 Euro das ganze Jahr hin?