Dr. Susann Freiburg (Kronach-Lichtenfels) machte nach dem Abitur erst eine Ausbildung zur Frisörin, wurde später Juristin. Sie hat vier Kinder, eine Tochter studiert Lehramt. Sie selbst gibt einem syrischem Kind Nachhilfe. „Da sind wir nahe beieinander“, meinte Dr. Susann Freiburg zum Übertrittsverfahren. In 4. Klasse ist es schlimm für Kinder, der Übertritt ist zu früh. „Der Druck ist so massiv.“ Doch die Grünen sind der Meinung: Es wird nicht anders gewollt. „Aber wir werden zunehmend merken, wenn keine Handwerker kommen. Da müssen wir umdenken.“ Auch im Kindergarten, wo wir zu oft nur eine Beaufsichtigung haben. Wir haben einen enormen Fachkräftemangel und einen Zuwachs bei Schülern, die nicht lesen können. Wir haben auch einen Erzieherinnenmangel. „Da sind wir auf einer Ebene.“
Mit Notengebung erreicht man oft das Gegenteil. Sie hat einen Sohn der Maurer nach dem Abitur lernte. Handwerk hat goldenen Boden, ist nicht mehr das Schlechteste. „Das muss man nach außen tragen.“ Die Geschichte mit großen Klassen liegt oft auch an Sachaufwandsträgern, die nicht genug Räume zur Verfügung stellen. Es gibt viele Kinder, die eine besondere Förderung brauchen.
A 13 für alle Lehrerinnen und Lehrer ist den Grünen schon lange bedeutend. Uns ist es auch wichtig, dass Lehrkräfte wohnortnah eingesetzt werden. Die Grünen möchten eine Ausweitung der Ganztagsbetreuung und wollen ein längeres gemeinsames Lernen. „Wir wollen maximal 20 Schüler als Klassenhöchststärke und den Lehrberuf interessant machen.
Professorin Dr. Susanne Esslinger (Direktkandidatin Coburg Stadt und Landkreis) ist der Erhalt der Lebensgrundlagen sehr wichtig. In der Politik habe sie vielleicht die Chance etwas zu bewegen. „Ich sehe die Transformation als Chance und nicht als Herausforderung.“ Sie überlegt sich schon lange, was wir unseren Generationen mit auf den Weg geben müssten, damit die gut zurecht kommen.
In der Schule müssten wir sehr viel stärker auf Selbstwirksamkeit hinarbeiten. Mündig machen zur Demokratie sei wichtig. Politiker wollen oft in erster Linie wiedergewählt werden, wenn sie es nicht als Berufung sehen. Sie sprach sich für Arbeitszeitflexibilität aus.
„Ich kenne Schule ganz gut und bin gerne Lehrer“, meinte Christian Koch (Listenkandidat Coburg Stadt und Landkreis). Er ist Realschullehrer an der Co I in Coburg. „Ich würde mir wünschen das man vieles ändern könnte.“ Große Klassen hängen eher an der Stundenbudgetierung, meinte Christian Koch. Es rutschen tatsächlich viele Kinder durch, die man wegen fehlender Kräfte nicht fördern kann. Es gibt auch Schüler mit psychischen Problemen, die eingegliedert werden müssen.
Bildung ist unheimlich spannend, meinte Samuel Dupke (Direktkandidat Kulmbach-Wunsiedel). Seine Schwester und viele Freunde sind als Lehrkräfte tätig. Schade dass so wenig innovatives in Bayern vorangetrieben wird.
Andrea Hecking (Listenkandidatin Forchheim) ist Mutter von drei Kindern. Sie ist Lehrerin an einem Gymnasium – und BLLV-Mitglied. Ihr Ziel ist es, in der Bildung nachhaltige Entwicklung voranzutreiben. Dies geschehe eindrucksvoll im BLLV. Ein zentrales Thema, das heute nicht verstanden ist.
Der Blick über den Tellerrand ist gar nicht so weit weg. Prämierte Schulen und Modellschulen haben mehr Personal, sind Vorzeigeprojekt. Was sich bewährt hat muss in die Breite gebracht werden, verlangte sie von der Politik. Schulen die Schulpreisträger sind halten sich nicht an Vorgaben. Man muss einfach ein bisschen mutig sein.