Rückblick

Weimar: Tradition und Moderne

Weimar war am 29. Juni 2019 das Ziel der Reisegruppe des KV Coburg-Land. Als erstes wurde das Neue Museum besucht. Es wurde im 18.Jh. als Großherzogliches Museum von Carl Alexander gegründet und Ende des 20.Jh. saniert. Es ist ein Museum für zeitgenössische Kunst und gehört zur Klassik-Stiftung Weimar. Ein besonderes Interesse gilt heute hier den Personen, die als Wegbereiter der Moderne und des Bauhauses gelten: Henry van der Velde, Harry Graf Kessler und Friedrich Nietzsche. Besonders van der Velde gilt als Protagonist des Neuen Weimar. Seine Kunstgewerbeschule gilt als Bindeglied zwischen Klassik und Bauhaus. Er kämpfte gegen die „Verhässlichung“ und propagierte eine „vernunftbestimmte Gestaltung“. Graf Kessler führte in seinen Ausstellungen die Moderne ein. Im Museum werden internationale Werke des Realismus, Impressionismus und Jugendstils gezeigt. Zu der Ausstellung gehören u.a . die Epoche des Historismus, der „Tumult der Stile“, das Nebeneinander traditioneller und moderner Malerei und die Prellergalerie mit dem Freskenzyklus der Odyssee. Zweites Ziel der Führung war das anlässlich des 100.Jubiläums des Bauhauses im April 2019 eröffnete neue Bauhaus-Museum. Es zeigt ca. 1000 Objekte der frühen Gestaltungsschule von Walter Gropius und gibt Einblick in die Kunst des beginnenden 20.Jh. Gropius‘ Anliegen war es, Kunst und Technik zu einer neuen Einheit zu verbinden. Das Werkstattprinzip und die Teamarbeit waren für das Bauhaus typisch. Anteil an der Gründung hatten fernerhin L. Leininger, G. Marcks, J. Itten und P. Klee. Das Bauhaus wurde 1819 in Weimar gegründet, später nach Dessau bzw. Berlin verlegt und 1933 von den Nazis verboten. Es hatte viele Anhänger, aber auch Konkurrenten und hat bis heute weltweit gestalterischen Einfluss. Im Museum gab es die Abteilungen: Form und Farbe, Kunst und Technik, Bau der Zukunft, Utopie und Gemeinschaft. Zu den Exponaten zählten Musterhäuser, Wohnräume, Möbel, besonders für Kinder, z.B. die Bauhaus- Wiege von Peter Keler, Lampen und Hausrat aller Art. Immer wieder wird Rückgriff auf geometrische Grundformen und Mechanisierung auf allen Gebieten des Lebens erkennbar. Nach einer zweistündigen Pause, in der jeder die Stadt selbstständig erkunden konnte, wurde noch die Anna-Amalia-Bibliothek besucht, die ursprünglich im 16.Jh. als Lustschloss erbaut worden war. Anna Amalia von Sachsen legte sich im 18.Jh. eine umfangreiche Bibliothek an, die später in dem anmutigen Rokokosaal untergebracht wurde. Zu Goethes Zeiten fanden hier Lesezirkel statt. Die Bibliothek, „Kathedrale des Wissens“, enthält inzwischen ca. 40000 Bücher, darunter eine umfangreiche Dissertationssammlung und ist als aktive Forschungsbibliothek freier Forschungsstandort für jedermann. Die Spuren des großen Brandes von 2004 sind weitgehend getilgt. Viele der beschädigten Bücher können mit aufwendigen modernen Verfahren und mit internationaler Unterstützung restauriert werden. Der Dachbodenraum, wo der Brand seinen Anfang nahm, ist heute ein Lesesaal. Mit einem gemeinsamen Abendessen endete der gelungene Ausflug.

Text: Irmgard Secker

Musikalisch untermaltes Festmenü 2018

Die Jahresabschlussversammlung mit Ehrungen des KV Coburg-Land wurde am 24.November im Parkrestaurant Rosenau mit einem Festmenü eingeleitet. Musikalisch untermalt wurde die Veranstaltung durch Franziska Lorenz, die wunderschöne besinnliche Lieder sang und auf dem E-Piano begleitete. KV-Vorsitzende Gisela Jahreiß begrüßte die Anwesenden und gedachte der in diesem Jahr verstorbenen Mitglieder: Rektor Günther Dekrell, Lehrer Gerd Ackermann und Konrektor Rudolf Wießner. Sie gab einen Rückblick auf das Jahr 1948, wo nicht nur wichtige politische Ereignisse stattfanden, wie zum Beispiel die Gründung des Staates Israel, die Einführung der DM, die Berliner Luftbrücke, sondern auch die Bayerische Schule im demokratischen Staat wiederaufgebaut wurde. Die Bildungsschule der 50-er- Jahre hatte wichtige Gestaltungsgrundsätze: Entwicklungsmöglichkeit, Individualismus, Gemeinschaftsbezogenheit, Anschaulichkeit, Ganzheit, Selbsttätigkeit, Lebens- und Gegenwartsnähe, Weltoffenheit, Verinnerlichung und Toleranz. Mit Ehrenurkunden bzw. Ehrenbriefen und Blumen wurden wie jedes Jahr langjährige Mitglieder geehrt, von denen die meisten anwesend sein konnten: Für 70Jahre Mitgliedschaft: Horst Zink, für 65 Jahre: Gertrud Weiss, Helga Lehnert, Hermann Rempel, für 60 Jahre: Ingrid Schweinsberg, für 55 Jahre: Christian Tuma, Bärbel Chita, für 50 Jahre: Horst Holland, Werner Schumann, Ute Antoni, für 45 Jahre: Gertrud Schrievers, Norbert Lang, für 40 Jahre: Ulrich Wich-Glasen, Otto Ruppert, Gunther Keller, Christine Raps, Karl-Jürgen Schmölzing, für 35 Jahre: Siegfried Weniger, Petra Schneider-Richter, Elke Lubauer, für 30 Jahre: Daniela Mannsbart, für 25 Jahre: Birgit Schmidt, Manuela Oppel, Verena Lindner, Sabine Meixner, Sandra Aladi. Zum Abschluss las Frau Metzner einen erheiternden „Schulaufsatz“ von Toni Lauerer vor. Für das vom BLLV unterstützte Kinderhaus in Peru wurde wieder Geld gespendet.

Text: Irmgard Secker Foto: Rudolf Holzheu

13. Oberfränkischer BLLV- Pensionistentag am 29. Juni 2017 in Coburg

Luther und mehr Der Wettergott meinte es leider nicht gut mit den 170 Mitgliedern und Gästen, die sich zum 13. Oberfränkischen BLLV- Pensionistentag in Coburg trafen. Petrus hatte seine Schleusen weit geöffnet und der Regen hielt den ganzen Tag an. Trotzdem freute sich Werner Schumann vom KV Coburg-Land in der altehrwürdigen Salvatorkirche im Stadtkern Coburgs so viele Pensionisten und Gäste begrüßen zu können. Und auch Coburgs Landrat Michael Busch (SPD) ließ es sich nicht nehmen, neben Coburgs 3. Bürgermeister Thomas Nowak (SPD), die Teilnehmer willkommen zu heißen. Vom BLLV sprachen Norbert Trütschel, Johannes Schmitt und Peter Lang Grußworte. Und wie in den Jahren vorher bat Peter Lang auch diesmal wieder um Spenden für die BLLV-Kinderhilfe. Roselinde Demand vom KV Coburg hatte zusammen mit ihrem Team um Werner Schumann und Hubert Limpert ein attraktives Programm zusammengestellt, das die Teilnehmer nun in Angriff nahmen. Zunächst machte man sich in mehreren Gruppen zu einer Stadtführung auf. Man trotzte den Unbilden des Wetters und erfuhr viel Interessantes und Wissenswertes über die Ehrenburg, den Schlossplatz, den Marktplatz mit seinen vielen historischen Gebäuden und besichtigte die Morizkirche im Zentrum der Stadt. Zudem konnte man Einblicke in die über Jahrhunderte dauernde, äußerst geschickte Heiratspolitik des Coburger Herzogshauses gewinnen. Anschließend stärkte man sich beim Mittagessen im „Stöwer Casino“ in Rödental. Am Nachmittag konnten die Pensionisten aus einer Reihe interessanter Angebote auswählen. Eine Gruppe besuchte die Firma Kaeser Kompressoren, dem weltweiten Anbieter von Systemen und Dienstleistungen zur Versorgung von Produktions- und Arbeitsprozessen mit dem Energieträger Druckluft. Auf dem weitläufigen Firmengelände konnte man in den vielen Hallen hochtechnisierte Maschinen erleben und einen Einblick in die Produktionsabläufe gewinnen. Eine Gruppe begab sich auf die Spuren Friedrich Rückerts im Coburger Stadtteil Neuses. Auf dem dortigen Rückertgut wohnte Friedrich Rückert während seiner Coburger Jahre mit seiner Familie. Dort wurde man ausführlich über Rückerts Biographie informiert. Auch sein Sommerhäuschen auf dem Goldberg, wo er Entspannung in der Ruhe der Natur suchte, und sein Grab auf dem Neuseser Friedhof wurden besichtigt. Näheres über die Herstellung der weltweit bekannten Hummelfiguren erfuhr eine Gruppe in Rödental. Eine andere Gruppe besuchte in Wiesenfeld die „Milchwerke Oberfranken West“, die sich aus dem bereits seit 1927 bestehenden „Milchhof Coburg“ entwickelt haben und heute zu den führenden Käsereien Europas zählen. Täglich werden bis zu 1 400 000 Liter Milch in großen Tankwagen aus weiten Teilen Bayerns und Thüringens angeliefert, geprüft und zu Hart-, Schnitt- und Weichkäse verarbeitet. Durch Glasfenster war es möglich, in die Produktionshalle zu schauen. Zum Abschluss konnte man im Käseladen verschiedene Sorten kosten und manch einer nahm noch eine Ration für Zuhause mit. Das Schloss Callenberg - zwischen Coburg-Neuses und Coburg-Beiersdorf gelegen – war das Ziel einer weiteren Gruppe. Neben der Besichtigung des Schlosses konnten die Teilnehmer bei einer überaus interessanten Führung tiefe Einblicke in die Verbindungen des Coburger Herzogshauses mit nahezu allen Königshäusern in Europa gewinnen. Das absolute Highlight war natürlich die bayerische Landesausstellung „Ritter, Bauern, Lutheraner“, die zurzeit in Coburg stattfindet. Da aber die Teilnehmerzahl begrenzt war, kamen nur ca. 60 Pensionisten in den Genuss, die Landesausstellung auf der Veste Coburg besuchen zu können. Äußerst interessiert nahmen diese die vielseitigen Informationen über die politischen, gesellschaftlichen und religiösen Veränderungen vor 500 Jahren auf. Kompetent und gut verständlich wurde erklärt, wie die bis dahin starre Einteilung der Gesellschaft in Wehrstand, Lehrstand und Nährstand begann sich aufzulösen. Der hierfür maßgebende Einfluss der Humanisten wurde durch viele originale Urkunden, Bilder, Kunstwerke und Alltagsgegenstände verdeutlicht. Anschließend traf man sich wieder in Rödental zu einem gemütlichen Beisammensein bei Kaffee und Kuchen. Aufgelockert wurde dies durch einen Vortrag der weit über Coburg hinaus bekannten Mundartdichterin Anneliese Hübner. In vielen kleinen Mundartgeschichten z.B. über die Grenzöffnung oder den Zeugnistag und Mundartgedichten wie z.B. „Viiel öftesch“ machte sie die Zuhörer mit der „Coborcher Sprouch“ vertraut. Man konnte schmunzeln und manchmal auch nachdenklich werden. Anneliese Hübner sorgte auf jeden Fall für gute Unterhaltung. Am Ende der Veranstaltung bedankte sich Gisela Jahreiß, stellvertretende Vorsitzende des BLLV Oberfranken, besonders bei Roselinde Demand für die hervorragende Organisation des Pensionistentages und wünschte allen Teilnehmern eine angenehme, unfallfreie Heimfahrt.

Ein Bericht von Werner Zoufal

Jubiläumsfahrt zur MF-Franken-Sektkellerei

Anlässlich des 10. Jahrestages seiner Gründung unternahm der KV Coburg-Land am 20. Mai 17 eine Halbtagesfahrt nach Steinbach/Ebelsbach in Unterfranken. Dort befindet sich im Ebelsberg die Stollenanlage „Kies“ , die in den letzten Jahren des 2.Weltkrieges von Kriegsgefangenen regelrecht aus dem Boden gestampft wurde. Die Anlage, bestehend aus neun begehbaren Röhren, wurde für Kugellager aus Eltmann von zwei Firmen in Angriff genommen. Zur Hälfte war sie im Februar 1945 fertiggestellt. Wahrscheinlich bestand auch eine Verbindung zu weiteren geplanten Fabrikationsstollen. Warme Kleidung, feste Schuhe und vor allem Taschenlampen erwiesen sich als hilfreich, als die Führung durch die Stollen begann. Es herrschten Finsternis und Kühlschranktemperatur, der Boden war lehmig, nass, glitschig und uneben, es gab Gitter und Vertiefungen für Loren. Die Wände wiesen z.T. Risse auf, ein Italiener unter den Arbeitern hatte sich mit „Viva Italia 19.2. 45“ an der Wand verewigt. Der letzte der gebauten Stollen war mit Beton ausgemauert, weil damals schon die Steine ausgingen. Heute beheimaten die Stollen noch ein paar Fledermäuse. Für Erheiterung bei der Führung sorgte ein aufgestelltes Gespenst. Anschließend ging es zu den Stollen, die heute noch genutzt werden. Die MF-Sektkellerei hat von der Gemeinde Ebelsbach zwei Röhren der Anlage für ihre Zwecke gepachtet. Hier werden die Flaschen zur Gärung gelagert; die Reifezeit beträgt mindestens 9 Monate. Die Arbeitsschritte von der Befüllung bis zur Etikettierung der Flaschen wurden erklärt, die entsprechenden Maschinen gezeigt. Im Anschluss daran gab es im Gewölbekeller eine Bewirtung mit köstlichem Sekt und einer deftigen Brotzeit.
Text: Irmgard Secker Fotos: Rudolf Holzheu

Führungswechsel im Kreisverband - 2020

Ganz im Zeichen der Erneuerung der Vorstandschaft im KV Coburg - Land stand die diesjährige Mitgliederversammlung in Rödental. Die amtierende 1. Vorsitzende Gisela Jahreiß berichtete zuerst kurz über die laufende Schulpolitik: Die langjährigen Warnungen des BLLV bzgl. gestiegener Schülerzahlen hätten zu keiner zufriedenstellenden Reaktion seitens der Politik geführt. Für das nächste Schuljahr fehlen nun 1400 Lehrkräfte. Den Schulen würden immer mehr Aufgaben aufgebürdet zu Lasten der bereits am Limit arbeitenden Lehrer. Seit Januar 2020 kam es wiederum zu einem Arbeitszeitkonto, Erhöhung der Antragsteilzeit, Wegfall der Freistellungsmodelle, Erhöhung des Antragsruhestandes. Nachhaltigere Vorschläge des BLLV wären: Reform der Lehrerbildung und Steigerung der Attraktivität des Lehramtes an GS/MS durch das Einstiegsamt mit Besoldungsstufe A13. Protestaktionen des BLLV haben begonnen mit dem Aktionstag: “Lehrermangel-So nicht!“ Weitere Aktionen werden folgen. G. Jahreiß, seit 15 Jahren 1.Vorsitzende, erklärte ihren Rücktritt von diesem Amt. Sie bedankte sich bei allen Mitgliedern für ihr Vertrauen, Anregungen, konstruktive Kritik und die guten Wünsche und versicherte, dass sich die neuen Kandidaten*innen schon sehr engagiert und ideenreich ins Jahresprogramm eingebracht hätten und weiterhin gute Arbeit leisten würden. Nach dem Bericht des Kassiers und der Entlastung der Vorstandschaft bedankte sich G. Jahreiß bei der Vorstandschaft und verabschiedete mit anerkennenden Worten und Geschenken Vorstandsmitglieder, die ebenfalls ihr bisheriges Amt niederlegten: den Ehrenvorsitzenden Gerhard Motschmann, der jahrzehntelang im Vorstand, zuletzt als Pensionistenbetreuer mitgearbeitet hat, Roselinde Demand, Beisitzende, die u. a. gemeinsame Fahrten organisiert hat, Irmgard Secker, Pressereferentin und Rudolf Holzheu, Schriftführer. Kerstin Meyer bedankte sich im Namen der Mitglieder und der Vorstandschaft bei Gisela Jahreiß für ihre engagierte und erfolgreiche Führung des Kreisverbandes. Nach der Vorstellung der Kandidaten kam es zur Neuwahl des Vorstandes: 1. Vorsitzender Max Lachner 2. Vorsitzende Karin Ianc Schatzmeister Günter Fichtmüller Geschäftsführerin Kerstin Meyer Schriftführer Lisa Gunreben Pensionistenbetreuerin (Sozialref.) Gisela Jahreiß Fachlehrkräftevertreter Christine Wolz Schulleitersprecher Matthias Dietz Pressereferent Michael Lege Kreisvorsitzende Junger BLLV Nadine Lehmann Beisitzer Stephan Krauß Beisitzer (Ansprechpartnerin für Nadine Neißendorfer Verwaltungsangestellte) Rechnungsprüfer Caroline Völler, Rudolf Holzheu

An der Bezirksdelegiertenversammlung im Mai 20 in Hof werden als Delegierte vom KV Coburg-Land Karin Ianc, Lisa Gunreben, Nadine Neißendorfer und Rudolf Holzheu teilnehmen.

Text: Irmgard Secker Fotos: Rudolf Holzheu